Business Process Management – wo bleibt der Mensch?

Jim A. Champy gilt als Vordenker in dem Bereich Geschäftsprozessoptimierung. Sein Buch Business Reengineering erschien 1993 und hat sicherlich eine intensive Welle im Business Process Management ausgelöst.

Bereits in seinem Buch Reegineering im Management eine Radikalkur für die Unternehmensführung – beginnt er mit den Worten. „business reegineering steckt in der Krise. Diese Bekenntnis fällt mit nicht leicht. Schließlich war ich ja einer der beiden Erfinder dieses Konzeptes.

Das war nur 2 Jahre später im Jahre 1995. Leider hatten sich längst unzählige Technokraten auf den Weg gemacht, um die Geschäftsprozessoptimierung ins Zentrum einer qualitätsorientierten Unternehmensentwicklung zu stellen. Und das mit guten Absichten und schlechten Nebenwirkungen.

Prozessmanagement hat insbesondere vier Zielbereiche, die nun in der Wortwahl von Fachexperten dargestellt werden.

 

1. Effizienzsteigerung

Aufspüren und Beseitigung der Schwachstellen im Prozess. Ineffiziente Muster ermitteln, Ursachen aufzeigen und verbessern.

2. Komplexitätreduktion

Erkennen und Reduktion der Komplexität in den Prozessen. Ermittlung der tatsächlichen Varianten und deren Reduktion.

3. Qualitätsverbesserung

Ursachen für Probleme erkennen und Optimierung der Abläufe.

4. Risikominimierung

Ermittlung der Risiken. Verbesserung des internen Kontrollsystems (IKS). Etablierung einer permanenten Überwachung. Unerwünschte Prozessmuster erkennen und managen

 

Das alles sind Ziele, die auch in der Zukunft gefragt sein werden. Deshalb bietet auch das Dortmunder MID Beratungsleistungen im Bereich Prozessmodellierung und Simulation, Reifegradentwicklung und Process Mining an.

Vielleicht hat Champy schon früh geahnt, welche negativen Nebenwirkungen zu starkes Prozessdenken haben kann, wenn nicht die richtige Führungskultur im Unternehmen vorhanden ist.

 

Ich bin überzeugt und habe dies im eigenen Unternehmen erfahren müssen, dass der Mensch mit seinen Bedürfnissen oftmals zu kurz kommt, wenn man das prozessuale Denken übertreibt“, so der MID Geschäftsführer Rainer Weichbrodt, der als zertifizierter EFQM und ILEP Assessor Unternehmen auf dem Weg zu Business Excellence begleitet.

Mitarbeiter wollen Authentizität, Individualität, Sinnvermittlung, Handlungsoptionen und Vertrauen. Sie benötigen Möglichkeitsräume, um ihre Potentiale zu entfalten und so ihr persönliches Reifen zu spüren. Ist dies nicht gewährleistet besteht die Gefahr von innerer Kündigung, Stress und Burn Out bzw. Bore Out. Etwas drastisch ausgedrückt: Prozessmanagement macht krank, wenn es nicht mit einem ganzheitlichen und menschenorientierten Ansatz erfolgt.

Prozessmanagement muss Begriffe wie Resilienz bzw. Belastbarkeit, Suffizienz bzw. Genügsamkeit sowie Intrinsifying bzw. Freude mit in die Bewertung von Geschäftsprozessen aufnehmen.

Das Management Institut Dortmund – das MID – unterstützt mittelständische Unternehmen bei der kulturellen Reifegradentwicklung der Geschäftsprozesse. Dabei steht stets der Mensch im Mittelpunkt.

Rainer Weichbrodt ist autorisierter Berater des Modellprogramms UnternehmensWert Mensch. Ein Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Unternehmen können hier bei Einhalten der Förderkriterien bis zu 80% Beratungszuschuss erhalten.