Sechs Denkhüte nach Edward de Bono

Kreativ kann jeder sein
Arbeitgeber muss Mitarbeitern Freiheiten zugestehen.

Kreative Köpfe sind heute überall im Berufsleben gefragt. Um zu ihnen zu gehören, muss man nicht als genialer Ideengeber geboren sein. Denn kreatives Arbeiten ist keine Zauberei. „Früher dachte man: Es gibt die Genies, und es gibt die anderen“,

sagt Prof. Horst Geschka von der Gesellschaft für Kreativität in Mainz. Das sei heute aber überholt.

„Jeder kann kreativ sein“ meint auch die Psychologin Jennifer Gunkel von der Technischen Universität München, die zum Thema forscht. Ob jemand im Beruf vor Ideen sprüht oder nicht, sei nicht nur eine Charakterfrage. Es hänge vielmehr von den Arbeitsbedingungen ab.

Damit sich die Kreativität entfalten kann, müsse es genügend Freiräume geben. Eine fehlende Kreativkultur hemme innovative Gedanken. „Ich muss das Gefühl haben, dass neue Ideen willkommen sind.“ Das ist längst nicht in allen Betrieben so, wie eine Umfrage der Firma Iqudo in Stuttgart ergeben hat. Jeder Siebte der Befragten (14,5 Prozent) sagte, dass von ihm nicht gefordert wird, bei der Arbeit kreativ zu werden.

Zeitdruck nicht förderlich

Der Chef müsse Mitarbeitern außerdem gestatten, selbstständig zu arbeiten, sagt Gunkel. Eigene Verantwortung fördert die Kreativität.  Bei der Arbeit nach der Fließbandmethode, bei der jeder nur vorgegebene Handgriffe ausführt, sei nur wenig Kreativität möglich. Auch Zeitdruck sei ein Kreativitätskiller: Wer ständig mit Blick auf die Uhr arbeitet, könne nicht offen für neue Ideen sein. Fehlende zeitliche Vorgaben hemmten innovatives Denken aber ebenfalls. Denn bei einer Aufgabe mit offenem Ende fangen Mitarbeiter womöglich gar nicht erst an, neue Lösungswege zu suchen.

Förderlich für die Kreativität ist laut Wirtschaftspsychologin Annette Fredrich zum Beispiel die Sechs-Hüte Übung. Bei dieser Übung nimmt jeder Teilnehmer eine andere Sichtweise ein: objektiv, subjektiv, positiv, negativ, kreativ und vermittelnd. Dann wechseln sie reihum die Perspektiven und setztn sich in Gedanken einen anderen „Hut“ auf. Der Zweck der Übung: „Man durchbricht Denkmuster und verhindert, dass ein Team vorzeitig in eine Richtung rennt. „

Quelle: Ruhr Nachrichten v. 21.08.10

siehe auch:
Wessen Hut ich trag….“, in der Zeitschrift QZ Qualität und Zuverlässigkeit

Sechs Hüte sorgen für frischen Wind im Ideen- und Wissensmanagement
in der Zeitschrift Wissensmanagement, S. 38ff im Januar 2005

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